Stress

Das Wort “Stress” wird heutzutage sehr inflationär verwendet. Jeder ist andauernd mehr oder weniger “im Stress”. Darunter versteht man im Allgemeinen Zeitdruck, zu viele Dinge gleichzeitig erledigen zu müssen. nicht zur Ruhe zu kommen, usw. Dieser Zustand ist dem jeweils Betroffenen bewusst, und er weiß, worunter er leidet.

 

Bei emotionalem Stress kann sich ein Schüler den Zustand zumeist selbst nicht erklären. Er spürt große Aufregungen bei Prüfungssituationen, sogar bei kleineren Tests ohne allzu große Konsequenzen. Die Aufregung äußert sich in Herzklopfen, Schweißausbrüchen, kalten, schweißnassen Händen, Druck in der Magengegend, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, ja sogar Fieber. Er kennt nur die Symptome aber nicht die Ursache. Hier spielt das Unterbewusstsein eine maßgebliche Rolle. Nach einem ersten (durchaus zufälligen) Versagen bei einer Klassenarbeit kann eine Spirale von Stressblockaden entstehen. Hier kommen die Eltern in’s Spiel. Je nachdem, wie sie bei Versagen reagieren, kann sich eine künftige Versagensangst bis hin zum “blackout” steigern oder nicht.

 

Wenn Sie Ihr Kind eher trösten und Verständnis zeigen, wird es sich aufgefangen fühlen. Sollten aber Bemerkungen fallen, mit denen sich Ihr Kind unverstanden und abgelehnt fühlt, wird jede neue Prüfungssituation einen Angstverstärker in immer höherem Maß darstellen mit dem Teufelskreis: Versagen - Ablehnung - größerer emotionaler Stress - größere Denkblockade - größeres Versagen - noch stärkere Ablehnung .....

 

Diese Spirale des Versagens kann auch von dritter Seite ausgelöst werden, z.B. durch einen nahen Verwandten oder einen Lehrer. Für verantwortungsbewusste Eltern darf das keine Resignation bedeuten - Sie müssen auf jeden Fall Ihrem Kind beistehen. 

 

 

 

...verursacht durch den Lehrer, bzw. die Schule

Leider wird der Lehrer als Problemursache in der Öffentlichkeit nicht ausreichend genug thematisiert. Es muss überall in Deutschland möglich werden, die Leistungen eines Lehrers objektiv zu diskutieren. Wir kennen genügend Beispiele, die die Berechtigung dieser Forderung unterstreichen. Die Auflehnung gegen einen unfähigen Lehrer ist für die betroffenen Schüler und Eltern wie der Kampf gegen Windmühlenflügel. Eine der Konsequenzen ist vor allem auch die Polarisierung der Meinung und zwar zum Negativen hin. Wir kennen aus eigenem Erleben und aus den Berichten unserer Schüler zahlreiche engagierte und gute Lehrer, aber die positiven Auswirkungen, die von diesen Pädagogen ausgehen, werden von den negativen Eindrücken der “anderen” zunichte gemacht. Zurück bleibt das - zugegeben subjektive - schale Gefühl, “die” Lehrer seien eines der Schulprobleme oder anders ausgedrückt, die Schule selbst sei das Problem. Dass diese Annahme zumindest auf die in unseren Fallbeispielen geschilderten Fälle zutrifft, das zeigen die Schilderungen.

 

Nachdem der Lehrer, der ja für das System Schule steht, im statistischen Mittel auch kein anderer Mensch ist als der Durchschnittsbürger, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler vorkommen, genauso häufig wie bei der Allgemeinheit. Und so wie wir das Recht haben, eine Kassiererin, einen Finanzbeamten oder einen Handwerker auf einen Fehler hinzuweisen, genauso haben wir das Recht, dies bei einem Lehrer und somit auch der Schule gegenüber zu tun.

 

Im Folgenden wollen wir uns bei unseren Betrachtungen auf den eher “allgemeinen” Stress durch die Schule beschränken, den durch das Individuum Lehrer ausgelösten Stress behandeln wir weiter unten. 

 

Welchen Anspruch können wir an die  Schule und somit an einen Lehrer stellen? Zunächst den, dass er den Schülern all das vermittelt, was später von ihnen in irgendwelchen Klassenarbeiten oder Abschlussprüfungen verlangt wird. Diese Wissensvermittlung geschieht auf individuelle Weise, abhängig von den Absichten und Fähigkeiten des betreffenden Lehrers. Allerdings, und hier setzt unsere Kritik an, gibt es sehr viele Lehrkräfte, denen es völlig an der Fähigkeit mangelt, irgend einen Sachverhalt überhaupt verständlich zu machen. Da fallen dann Worte, wie: Passt genau auf, ich erkläre das nur ein Mal! Oder: Wer es immer noch nicht verstanden hat, kann es ja im Grammatikbuch auf Seite xy nachlesen!

 

Jeder Schüler hat seine eigene Art, neue Informationen zu speichern, d.h. zu lernen. Es sollte von einem Lehrer erwartet werden können, dass er seinen Schülern Gelegenheit gibt, diese neuen Informationen auf die ihnen gemäße Art zu verarbeiten. Wenn bei der Lernkontrolle, z.B. einer Klassenarbeit, kein befriedigender Schnitt erreicht wird, dann ist das nicht Schuld der Schüler, sondern des Lehrers. Er hat das Ziel nicht erreicht, den abgefragten Stoff auf die Art und Weise zu vermitteln, die der Auffassungsgabe der Klasse gerecht wurde. Es ist unverständlich, ja geradezu empörend, mit welcher Beharrlichkeit in solchen Fällen von verschiedenen Seiten versucht wird, das Klassenniveau, z.B. mit Zusatzstunden, zu heben und es niemand wagt offen auszusprechen, dass hier ein Versäumnis des Lehrers vorliegt! Wenn ein Bäcker zu kleine Brötchen bäckt, wird doch auch niemand den Brötchen die Schuld geben! Aber da die Lehrer eine mächtige Lobby haben - im Schulamt, im Oberschulamt, im Kultusministerium, im Parlament, überall sitzen Lehrer an verantwortlicher Stelle - wird sich da so schnell nichts ändern.

Für die Eltern, deren Kind offensichtlich unter einer Situation, wie der oben geschilderten, leidet, darf Duldung untragbarer Zustände keinesfalls ein Thema sein! Der erste Schritt ist ein Gespräch mit der Schule.

 

Wenn Sie Ihr Kind immer ernst genommen haben, ihm jederzeit zuhörten und ihm vor allem immer Vertrauen schenkten, dann haben Sie eine Basis, die Ihnen gestattet, mit dem Lehrer “auf Augenhöhe” zu argumentieren! Ein probates Mittel, Eltern zu verunsichern, ist, irgendwelche Vorwürfe in den Raum zu stellen, von denen anzunehmen ist, dass Kinder “so etwas” ihren Eltern nicht erzählen würden. Wir kennen Beispiele dafür. Wir kennen aber auch Eltern, die solche Vorwürfe ignorieren konnten in der Sicherheit, darüber hätte mich mein Sohn / meine Tochter informiert! Wenn Sie wissen, was in der Klasse, in diesem Fach “abgeht”, erst dann können Sie fundiert diskutieren und - vielleicht - etwas für Ihr Kind erreichen.

 

Falls dies nicht möglich ist: Gehen Sie ganz sachlich vor, überlegen Sie, wie wichtig ist das betreffende Fach für mein Kind, kann eine schlechte Note das Weiterkommen gefährden? Wie lange unterrichtet dieser Lehrer noch die Kinder, dieses oder auch noch nächstes Schuljahr? Kann man eventuell mit Nachhilfe der Sache die Spitze nehmen? Oder ist die ganze Angelegenheit schon so verfahren, dass ein Klassen- oder gar Schulwechsel erforderlich ist. Stehen Sie unbedingt zu Ihrem Kind, strafen sie nicht, schenken Sie ihm statt dessen Vertrauen. Sie brauchen notfalls auch keineswegs den Gang zum Rechtsanwalt zu scheuen.

 

Wir möchten diesen Abschnitt mit einer Äußerung aus einer Tageszeitung abschließen. Im Jahr 2005 besuchte eine Gruppe finnischer Lehrer im Zusammenhang mit der Pisa-Studie die hiesigen Schulen. Nach der Abschlussveranstaltung fragte der Reporter den Leiter der Gruppe, welchen Eindruck er vom deutschen Schulsystem gewonnen habe. Die Antwort ist bezeichnend: Ich glaube, die deutschen Lehrer mögen ihre Schüler nicht!

 

 

...verursacht durch das Elternhaus:

Auch hier gilt: Wenn Sie schon wissen, dass Ihr Kind wegen familiärer Probleme nicht so lernen kann, wie es eigentlich sollte, haben Sie schon einiges gewonnen!

 

Familiäre Probleme sind leider sehr vielschichtig, das kann bedeuten, dass die Erwartungen eines Elternteiles in das Kind zu hoch sind, dass sich die Eltern ständig streiten, dass sie sich getrennt haben, dass sie um das Sorgerecht streiten, dass eine Schwiegermutter der Familie das Leben zur Hölle macht, dass ein Elternteil arbeitslos ist, dass das Geld nicht reicht, dass die Eltern über die Erziehung streiten, dass das oder ein Kind die Familie tyrannisiert, dass die Eltern wegen des Hausbaues nicht mehr ein noch aus wissen, dass ein Kind missbraucht wird, dass ein Elternteil berufliche Probleme in der Familie auslebt, dass es “Patchwork-Familienprobleme" gibt (meine und deine Kinder haben unsere Kinder geschlagen!), dass ein Familienmitglied chronisch schwerkrank ist, und so weiter, und so fort!

 

Ein allzu ehrgeiziger Vater kann dazu gebracht werden, die Erwartungen, die er in seinen Sohn projiziert hat (z.B. das Abitur, wenn er selbst nur den Hauptschulabschluss erreichte), auf den Realschulabschluss zu reduzieren, um damit den Druck vom Sohn und der ganzen Familie zu nehmen. Manchmal ist es bei den Eltern so, dass sie sich selbst zu viel Stress machen und dringend etwas mehr Entspannung brauchen. Dann kann es reichen, nach stresslindernden Mitteln wie z.B. CBD-Öl in der Apotheke zu fragen. Sparsam und nicht dauerhaft angewendet, kann so auf einfachem Weg die vermisste Entspannung gefördert werden, um sich dem lernenden Kind wieder mit der notwendigen Gelassenheit widmen zu können.

 

Sind sich die Eltern über die Erziehung uneins, stören Auseinandersetzungen darüber den Familienfrieden. Durch eine gemeinsame Anstrengung oder auch durch fachliche Hilfe kann eine zufrieden stellende Lösung gefunden werden.

 

Bei Arbeitslosigkeit, beruflichen Problemen, Krankheiten, usw ist es kaum möglich, Lösungen zu finden, die den Stress von den Beteiligten nehmen, so dass die Kinder wieder das Gefühl haben können, in einer problemfreien Familie zu leben! Lesen Sie hier über emotionalen Stress nach.

Fast das Einzige, was Eltern tun können (wenn wir von Radikal-Lösungen wie Auswandern bei Arbeitslosigkeit absehen), ist, mit den Kindern sprechen, die Situation kindgerecht erklären, ohne zu dramatisieren, aber auch ohne zu beschönigen. Die Probleme werden sich dadurch nicht ändern, aber Ihr Sohn, Ihre Tochter bekommt dadurch das Gefühl, ernst genommen zu werden und in die Familie tatsächlich eingebunden zu sein. Vielleicht ist es Ihnen auch möglich, sich etwas mehr mit Ihrem Kind zu beschäftigen, nicht im Sinne von mehr mit ihm lernen (das auch, wenn nötig) sondern für es Zeit haben. Was genau das heißen soll, können nur Sie zusammen mit Ihrem Kind herausfinden.
 
Merke: Bei familiären Problemen sind Kinder in der Regel die ersten, deren Interessen auf der Strecke bleiben. Natürlich ist es viel verlangt, sich weiter wie bisher um die z.B. schulischen Belange zu kümmern, wenn der Partner schwer erkrankt ist, wenn man sich vor den Trümmern des eigenen Lebens sieht, wenn man selbst von den letzten Kraftreserven zehrt, oder was auch immer sein kann. Wenn Ihnen persönlich die Situation über den Kopf wächst, dann suchen Sie Hilfe außerhalb!


Später würden Sie es bereuen, untätig geblieben zu sein!

 

Mögliche Stress-Auslöser sind sehr oft bestimmte Menschen: Ein Lehrer, der Vater, die Mutter, ein Klassenkamerad.... Damit wollen wir uns im Folgenden beschäftigen.

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