Mein Kind weigert sich zu lernen

Wenn sich die Tochter, der Sohn rundweg weigert zu lernen, dann ist von Ihrer Seite viel Einfühlungsvermögen gefragt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit hat Ihr Kind Probleme, mit denen es selbst nicht mehr fertig wird. Mit der Weigerung zu lernen will es auf sich und seine seelischen Nöte aufmerksam machen.

 

Es wäre der denkbar falscheste Weg, wollte man der ganzen Angelegenheit mit Druck begegnen, denn - so banal diese Feststellung an dieser Stelle klingt - Druck erzeugt Gegendruck. Und den können wir, wenn uns an einer schnellen Problemlösung gelegen ist, hier und jetzt nicht brauchen. Wenn wir meinen, wir müssten das Lernen erzwingen, würden wir nur beweisen, dass wir für die Probleme unseres Kindes kein Gespür und kein Verständnis haben - ein Armutszeugnis!

 

Bei irgend einer Gelegenheit brach es unlängst aus einer frustrierten Mutter heraus: Immer sind wir Eltern schuld! Da kann man nur sagen: Prinzipiell ja, aber nicht im Sinne von Schuld oder bewusster Verfehlung. Die Eltern prägen ihr Kind und werden gleichzeitig von ihm an ihren eigenen Vorgaben gemessen.

 

Wir erwähnten eben die seelische Not unseres Kindes. Wenn sich die Eltern ständig streiten oder gar trennen, ist das in manchen Fällen Anlass genug für eine Lernverweigerung! Natürlich kann auch anderes dahinter stecken, z.B. der Tod eines nahen Angehörigen oder Mobbing in der Schule. Übermäßiger Stress, Angst vor der Zukunft, es gibt vieles, was unser Kind belasten kann. Manche Ursachen sind abhängig vom Alter, scheinen uns Erwachsenen einfach lächerlich, müssen aber trotzdem sehr ernst genommen werden.

 

Nur wenn wir auf unser Kind verständnisvoll eingehen, können wir damit rechnen, von ihm auch dann in’s Vertrauen gezogen zu werden, wenn es ernsthafte Probleme hat.

 

Wie wir gesehen haben, ist die strikte Weigerung zu lernen, das kann auch im Sinne von “Schule schmeißen” von einem Heranwachsenden geäußert werden, Ausdruck für andere tiefgreifende Probleme. Die gilt es mit Einfühlungsvermögen zu finden und nach Möglichkeit zu beseitigen.

 

Merke: Hier gilt Ähnliches wie bei der Faulheit. Die Lernverweigerung ist Ausdruck einer inneren Protesthaltung, die sich vielleicht sonst nicht anders zu artikulieren weiß, oder weil alle Versuche, auf die eigenen Schwierigkeiten aufmerksam zu machen, gescheitert sind.

Gehen Sie nicht auf Konfrontationskurs, versuchen Sie die Hintergründe zu erkennen und zeigen Sie Verständnis!

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