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Es wäre schön, wenn die Antwort so einfach wäre wie die Frage. Aber die möglichen Maßnahmen sind ebenso vielfältig wie die Ursachen! Daher ist es äußerst wichtig, sich zunächst einmal darüber klar zu werden, wie es zu diesen Problemen gekommen ist. Sie sollten also vorab unser diesbezügliches Kapitel gelesen haben!
„Lesen“ ist ein Stichwort, das ich hier unbedingt aufgreifen möchte.
Es ist erstaunlich, dass es in Deutschland Millionen von Menschen gibt, die nicht, oder zumindest nicht richtig, lesen
können - ein Schicksal, das die Betreffenden in unserer Informations-Gesellschaft in ein Randdasein drängt. Wenn das in Ihrer Familie kein Thema ist, um so besser. Aber Lesen ist mehr als reine
Informationsaufnahme, Lesen oder - genauer gesagt - Vorlesen ist in unseren Augen für junge Eltern die beste Möglichkeit, Begeisterung für das Lesen zu wecken. Menschen, für die das Lesen eine
Selbstverständlichkeit ist, haben auch keine Hemmschwelle, sich Informationen durch Lesen zu erschließen.
Gibt es für Kinder etwas Schöneres, als bei den Eltern im Arm zu kuscheln, während diese ihnen Geschichten vorlesen? Selbst wenn sich so etwas auf die regelmäßige, abendliche Gute-Nacht-Geschichte beschränkt, ist das ein Ritual, das für die kindliche Psyche gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann! Beim Vorlesen wird die Bindung zum Kind vertieft, die Phantasie angeregt, und der Wortschatz vergrößert sich.
Leider wird von vielen Eltern das Vorlesen eingestellt, sobald das Kind selbst lesen kann. Das ist besonders bedauerlich, weil die Kleinen schließlich mit sieben oder acht Jahren noch genauso viel Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung haben wie beispielsweise im Kindergartenalter.
Und wenn wir nur Freude am Lesen geweckt haben, haben wir hundert mal mehr erreicht als mit jeder noch so schwierigen Rätsel-„App“ am „Tablet“ - noch auf lange Sicht hin werden sich unsere Kinder
ihr Wissen in der Schule durch Lesen (und von Hand Schreiben) aneignen! Lesen Sie vor, das stärkt die familiären Bindungen und verbessert die schulischen Chancen für Ihr Kind!
Schulschwierigkeiten sind nach unserer Überzeugung in der Regel nicht medikamentös zu überwinden. Wenn wir unserem Kind helfen wollen, müssen wir zuerst unbedingt die Ursachen der Probleme aufspüren, sie dann beseitigen oder zumindest weitgehend minimieren. Abschließend, und das ist genauso wichtig, sind die Voraussetzungen zu schaffen, die es unserem Kind ermöglichen, den bisher versäumten Lernstoff nachzuarbeiten, damit es den Anschluss an die Klasse wiederfinden kann!
Wir nennen es die step-by-step Regel:
Und so, wie es nie möglich ist, den zweiten vor dem ersten Schritt zu tun, genauso wenig ist es möglich, Schulprobleme zu beseitigen, wenn nicht die wirklichen Ursachen dafür bekannt sind.
In jahrzehntelanger Beschäftigung mit Kindern mit Schulproblemen haben sich fast zwangsläufig gewisse Vorgehensweisen herausgebildet, die zum Erfolg geführt haben. Um diese Erkenntnisse auf das eigene Kind anzuwenden, bedarf es keiner besonderen beruflichen Qualifikation; Zeit, Geduld und die Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten, werden ausreichen!
Wir gehen davon aus, dass Ihr Kind Schulprobleme irgendwelcher Art hat, und dass es Ihr Ziel ist, Ihrem Kind möglichst die gleichen Zukunftschancen zu bieten, wie sie die anderen auch haben. Wenn Sie unsere Fallbeispiele schon gelesen haben, werden Sie wissen, dass so etwas möglich ist!
Und Sie werden gesehen haben, mit wieviel Aufwand das verbunden sein kann - aber es lohnt immer. Es gibt keinen “Nürnberger Trichter”, mit dem man dem Kind im Handumdrehen Wissen “eintrichtern” kann! Und selbst die vermeintlich einfachere Lösung, das ADHS-Kind mit Ritalin oder ähnlichem ruhig zu stellen, statt den von uns vorgeschlagenen Weg der Ernährungs-Umstellung zu wählen, hat das Kind (abgesehen von allen möglichen negativen Folgen) in der Schule noch keinen Schritt weiter gebracht. Nachdem Sie auf jeden Fall mit Ihrem Kind den Stoff nachlernen (lassen) müssen, den es bisher versäumt hat, können Sie auch den für seine Gesundheit zuträglicheren Weg der Nahrungsumstellung gehen!
In manchen Fällen ist Ihr Engagement durch die ganze Schulzeit hindurch gefordert (siehe Beispiel Stephan), in anderen Fällen (siehe Beispiel Marie) bedarf es nur einer Umstellung des eigenen Verhaltens!
Es gibt es drei Grundtypen, die für die gesamte Schulproblematik verantwortlich sind. Ohne auf Einzelheiten näher eingehen zu wollen, können wir feststellen, dass die meisten Kinder von den Folgen einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (NU) oder den Auswirkungen emotionalen Stresses (oder beiden gleichzeitig!) betroffen sind. Wir fassen die gesamte Problematik unter dem Begriff “Lern- Leistungs-Schwäche” (LLS) zusammen.
Wenn Sie sich für unsere Anleitung zur Selbsthilfe interessieren, dann sollten Sie sich zunächst auf die Suche nach den Ursachen machen.
Wichtig ist, dass Sie selbst tätig werden! Verlassen Sie sich keinesfalls auf die Mutmaßungen anderer. Auch ein Lehrer kann mit der Einschätzung (z.B.) AD(H)S falsch liegen - die Erstellung solche Diagnosen gehört nicht zum Studienplan der Lehramts-Studenten. Über unserer Beratungstätigkeit im Internet sind uns sehr viele, abwegige
Beurteilungen bekannt geworden. Suchen Sie sich einen anerkannten Fachmann, einen Kinderarzt oder Psychotherapeuten, der die Anforderungen, die z.B. Dr. Stangel unten aufzkizziert,
zugrunde legt, dann sollte das ohne grössere Schwierigkeiten möglich sein.
Auf jeden Fall raten wir mit allem Nachdruck von vorschneller Verabreichung von Amphetaminen (z.B. Ritalin) ab. Diese Mittel dürfen nur im äußersten Notfall und keinesfalls vom Hausarzt verschrieben
werden! Es handelt sich um keine Heilmittel, Amphetamine unterdrücken lediglich Symptome. Ausführliche Informationen finden Sie hier.
Merke: “Die Behandlung von Kindern mit
hyperkinetischen Störungen sollte nur erfolgen, wenn sie sich auf eine Diagnostik stützt, die sich auf Untersuchungsbefunde zu störungsrelevanten körperlichen, kognitiven und psychischen Funktionen
sowie sozialen Bindungen bezieht. Deshalb sind eine somatischneurologische Untersuchung (Körpergröße, Körpergewicht, Herzfrequenz, Blutdruck), eine Labordiagnostik (Differentialblutbild, Elektrolyte,
Leberstatus, Schilddrüsen und Nierenfunktionswerte) ein Ruhe-EEG und eine kognitive Leistungsdiagnostik unerläßlich. Notwendig ist eine orientierende Familiendiagnostik und Verhaltensanalyse.
Die medikamentöse Behandlung ist Teil psychotherapeutischer und spezifisch pädagogischer Betreuung des Kindes in Kooperation mit Familie und ggfs. mit Kindergarten, Schule und anderen, das Kind
betreuenden Einrichtungen. Die bloße Beschränkung auf die Pharmakotherapie missachtet elementare Bedürfnisse und Ansprüche der Kinder und widerspricht den Regeln guter klinischer Praxis ebenso wie
das Diagnostizieren oder Rezeptieren ohne Untersuchung.
Die ärztliche Therapiekontrolle hat regelmäßig Essverhalten, Wachstum, Herz- und Kreislauffunktionen sowie die allgemeine Verhaltensentwicklung (Auftreten von Tics?) zu überwachen, letzteres ggfs.
unter Einsatz von eingeführten Skalen zur Verhaltenseinschätzung.”
Und: “Nach Max Friedrich (Universitätsklinik für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters in Wien) werden pro Jahr etwa 2500 Kinder vorgestellt; darunter sind etwa 20 mit einem echten ADS, also knapp 10 Promille. Etwa 15% sind nur nervös im Sinne des "Zappelphilipp". Somit besteht der Verdacht, dass die meisten Kinder, die auf Ritalin gesetzt werden, das Leiden gar nicht haben, das diese Verordnung begründen könnte.”
Zitiert nach dr. stangel, siehe unten
dr. werner stangl
institut für pädagogik und psychologie
johannes kepler universität linz
in: arbeitsblaetter.stangl-taller
Um das noch einmal hervorzuheben: Nach dem oben zitierten Max Friedrich von der Universität Wien ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Ritalin-Verschreibungen unbegründet
sind! Werner Stangl schreibt auf der oben genannten Homepage unter anderem:
“In einer nicht zu unterschätzenden Zahl von Fällen kann eine Umstellung der Ernährung Erfolge bringen.”
Diese Aussage können wir nach 20-jähriger Beratungspraxis vollinhaltlich bestätigen, und wir können Ihnen auch entsprechende Vorschläge machen! Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn man Ihnen von
einer Ernährungsumstellung abrät! Unsere so genannte “Diät” auszuprobieren ist für Ihr Kind auf jeden Fall gesünder als die Einnahme von Amphetaminen. Nach dieser Woche sehen Sie bereits den
Erfolg.
Sollte der Erfolg ausbleiben, ist im Regelfall davon auszugehen, dass entweder die Diät nicht konsequent durchgeführt wurde oder dass eben kein AD(H)S vorliegt. So kann sich z.B. Stress durchaus in
einer Form äußern, die den Symptomen von AD(H)S sehr ähneln.
Der nächste Punkt ist die Beseitigung der Ursachen:
Die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (NU) ist mit unserem LLS-7-TT relativ leicht aufzuspüren und mit Konsequenz und Bereitschaft aller Beteiligten mit gutem Erfolg auch in den Griff zu bekommen. Eine NU beeinträchtigt nicht nur das schulische Leistungsvermögen, diese Pseudo-Allergie kann auch das Verhalten deutlich sichtbar beeinflussen.
Nahezu alle uns bekannten Klassenkasper, Zappelphillippe und sonstigen Störenfriede leiden an einer NU! Besonders schlimm wird es für den Betroffenen und seine Umwelt, wenn sich das aus der Allergie resultierende Verhalten zur Aggression steigert.
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sammeln wir positive Erfahrungen mit der Ernährungsumstellung im Hinblick auf die individuelle Leistungsfähigkeit. Unser Fazit lautet ganz eindeutig: Werden die unverträglichen Stoffe dem Körper nicht mehr zugeführt, ist in nahezu allen Fällen bereits nach einer Woche sowohl eine deutlich gesteigerte Aufnahmefähigkeit, als auch eine positive Verhaltensänderung festzustellen!
Beim emotionalen Stress ist die Situation leider etwas schwieriger. Alles, was außerhalb Ihrer persönlichen Einflusssphäre liegt, ist auch Ihrer direkten Einwirkung entzogen! In manchen Familien gilt das schon für den eigenen Partner, der sich uneinsichtig zeigt. Letztendlich kommt es aber immer auf IHRE Bereitschaft an, wie weit zu gehen Sie bereit oder in der Lage sind! Manches, was wir selbst erlebt haben, oder was uns von unseren Schülern berichtet wurde, verstößt gegen Artikel 1 unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar! Von Verstößen gegen nachgeordnete Rechtsnormen ganz zu schweigen. Mit anderen Worten, das Recht ist sehr oft auf der Seite unseres Kindes - bei Bedarf müssen wir nur den Mut aufbringen, es auch in Anspruch zu nehmen.
Manch emotionaler Stress, der unserem Kind zugemutet wird, bedarf zur Beseitigung persönlichen Mutes (wenn man sich z.B. gegen den eigenen Partner stellen muss) oder ausgesprochener Zivilcourage (wenn man sich z.B. mit einem Lehrer auseinanderzusetzen hat. Für dieses Gespräch haben wir eine Info erarbeitet)
Und abschließend geht es an die Behebung der entstandenen Defizite
Wenn wir davon ausgehen, dass Sie die NU oder den emotionalen Stress beseitigt, oder zumindest minimiert haben, dann befindet sich Ihr Kind in einem Zustand, in dem es oft erstmals im Leben befähigt ist, ohne Blockade zu denken. Wenn es seit Jahren entweder an einer NU oder unter emotionalem Stress gelitten haben sollte, müssen wir jetzt dafür Sorge tragen, dass es wieder Selbstbewusstsein gewinnt und vor allem, dass es die zahlreichen Wissenslücken wieder aufholen kann.
Als treibende Kraft müssen die Eltern (meist die Mutter) dahinter stehen, das Kind selbst kann das i.d.R. nicht. Allerdings gelingt es nur in den wenigsten Familien, diese Wissenslücken selbst - streßfrei! - aufzufüllen. Welche Forderungen Sie an einen erfolgversprechenden Nachhilfeunterricht stellen müssen, haben wir hier aufgelistet!
Bei diesem Stand der Diskussion wurden wir schon mehrfach von Eltern, die vor der oben skizzierten Aufgabe zurückschreckten, gefragt, ob es nicht sinnvoller sei, ihr Kind statt dessen auf die Waldorfschule zu geben. Es gibt mit Sicherheit viele Kinder, die dort eine glückliche Schulzeit erleben. Unsere Erfahrungen mit LLS-Schülern sprechen jedoch dagegen; wir haben das ausführlich geschildert.
Wenn Sie es sich zutrauen und wenn Sie über die unabdingbar erforderliche Geduld verfügen und täglich viel Zeit aufwenden können, dann könnten Sie auch mit Hilfe unserer Ratschläge die Sache selbst in die Hand nehmen.
Der Idealzustand wäre natürlich, dass wir, die Eltern, die Defizite rechtzeitig erkennen und umgehend die entsprechenden Maßnahmen einleiten. Mit viel Glück und Energie wird unser Kind dann die
gewünschte Schullaufbahn bis zum geplanten Abschluss absolvieren können.
Leider zeigt sich aber immer wieder, dass der Idealfall nicht die Regel ist: Kinder sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck funktionieren. Selbst wenn sich - z.B. unter den Auswirkungen der Pubertät - die dringend erforderliche Lernbereitschaft erst zu spät einstellt und der gewünschte Schulabschluss auf diesem Weg nicht mehr erreicht werden kann, ist das noch keine Katastrophe: Man kann das Abitur nachmachen und z.B. trotzdem studieren!
Das ist sicher nicht so direkt, wie auf dem „normalen“ Weg, aber wir sprechen hier von Kindern, bzw. Jugendlichen, die einen schwierigen Weg durch die Schule gehen. Nach unserer Erfahrung sind gerade die jungen Menschen, die einmal gelernt haben, sich „durchzubeißen“, dann auch im weiteren Verlauf besonders ehrgeizig. Somit wäre ein berufsbegleitendes Fernstudium immer dann eine Option, wenn der eigentlich angestrebte Schulabschluss die „normale“ hochwertige Ausbildung nicht erlauben wird.