Was soll Nachhilfe leisten

Sie kennen den Satz: Wer zahlt gibt an!?
Sie zahlen für die Nachhilfe, meist nicht zu knapp, und jetzt können Sie erwarten, dass Sie, bzw Ihr Kind, eine entsprechende Gegenleistung erhalten. Machen Sie es sich bitte nicht einfach nur bequem nach dem Motto: Ich zahle, und jetzt habe ich keine Verantwortung mehr!


Bevor Sie eine Entscheidung über Nachhilfe treffen, sollten Sie sich zunächst einmal über ein paar wesentliche Punkte klar werden.

 

•  Weshalb wollen Sie Ihrem Kind Nachhilfeunterricht geben lassen? Wenn es sich nur darum handelt, einen kurzfristigen “Durchhänger” auszubügeln, dann kommt es vermutlich “nur” darauf an, dass etwas verbummelter Lernstoff nachgeholt wird. Sollte sich Ihr Kind aber beständig in der gezeigten Leistung verschlechtern, dann ist zunächst Ursachensuche angesagt! Ohne zu wissen, worauf das Leistungsdefizit zurückzuführen ist, können Sie mit keinem nachhaltigen Erfolg rechnen.

 

•  Wie Sie auf unserer Homepage inzwischen sicher gelesen haben, reduzieren wir die eigentlichen Ursachen, die Hintergründe der Schulprobleme auf die drei Faktoren genetische Ursachen, medizinisch-relevante Ursachen und psychische Ursachen. Aus jahrzehntelanger Erfahrung wissen wir, dass wir nicht alle, aber die meisten Schulprobleme, die medizinisch-relevante und psychische Ursachen haben, minimieren, ja sogar vollständig überwinden können. Das ist keine Wunschvorstellung, sondern unsere alltägliche Praxis!

 

•  Es ist i.d.R. Ihre Aufgabe, die Ursachen herauszufinden und zu beseitigen! Um noch einmal unser Standard-Beispiel zu bemühen: Sie würden doch auch nicht mit ständig angezogener Handbremse Auto fahren! Und ein Kind, das durch emotionalen Stress oder eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit (NU) blockiert wird, ist in einer vergleichbaren Situation, es könnte mehr, wesentlich mehr leisten, wird aber durch dieses Handicap gebremst! Wenn wir bei der Anamnese eine entsprechende Beeinträchtigung feststellen und z.B. eine Umstellung der Ernährung für erforderlich halten, um bei dem Kind schulische Erfolge zu erzielen, und Eltern oder Kind halten sich nicht daran, beenden wir die Sache umgehend - es fehlen die entsprechenden Vorraussetzungen für den anzustrebenden Erfolg. Ist das Kind - wodurch auch immer - denkblockiert, kann der beste Nachhilfelehrer nichts erreichen!

 

•  Erst jetzt kann an Nachhilfeunterricht gedacht werden. Wissen Sie, was für ein Lerntyp Ihr Kind ist? Ist es ein visueller oder auditiver Lerntyp, d.h. lernt es, indem es dem Lehrer zuhört, oder muss es sich den Unterrichtsstoff mühsam erarbeiten? Darauf muss im Nachhilfeunterricht unbedingt Rücksicht genommen werden. Wenn sich Ihr Kind z.B. schwer tut, dem Lehrer beim Schulunterricht zu folgen, dann ist es sinnlos, das Kind von einem Lehrer unterrichten zu lassen, der bei seiner Nachhilfe genauso vorgeht wie der Lehrer in der Schule!

 

•  Erfahrungsgemäß kann es bis zu zwei Jahren dauern, bis Eltern auf die kontinuierlich abfallenden Leistungen reagieren. Bedenken Sie, was an schulischem Wissen auch nur in einem einzigen Jahr an die Kinder vermittelt wird! Wenn ein Schüler - als Beispiel - im Englischunterricht das Passiv oder die Bildung der verschiedenen Zeiten nicht mitbekommen hat, wird ihm das niemand an der Stirne ansehen, und er wird auch weiterhin die Sprache lernen und sprechen können, aber diese Wissenslücke wird ein ewiger Fehlerquell bleiben, der u.U. sogar die Note um entscheidende Zehntel drücken kann! Das soll heißen, warten Sie nicht zulange, bis Sie sich zur Nachhilfe entschließen

 

Es gibt einige Vorraussetzungen, die für den Erfolg zwingend notwendig sind:

 

◦   Ihr Kind muss den oder die Nachhilfelehrer-In sympathisch finden, es muss nach einigen Stunden gerne zum Unterricht gehen (die “Chemie” muss stimmen!)

 

◦   Nach spätestens drei bis vier Stunden sollte ein Vertrauensverhältnis aufgebaut sein, in der Art, dass sich Ihr Kind nicht scheut, Fragen zu stellen. Wer zynische oder ungeduldige Antworten bekommt, fragt nicht mehr oft! Dann können Sie sich die Geldausgabe auch schenken.

 

◦   Lassen Sie sich von Ihrem Kind erzählen, wie alles abläuft. Je weniger der Unterricht und die ganze Umgebung an Schule erinnern, desto streßfreier wird Ihr Kind an das Lernen herangehen.

 

◦   Sie sollten sich unbedingt vergewissern, ob Ihr Kind die angebotenen Erklärungen auch versteht. Wenn es durch keine Denkblockaden mehr gebremst wird, gibt es nichts an Schulstoff, was man ihm nicht vermitteln könnte! Wenn irgend eine Grammatikregel oder mathematische Formel auch nach wiederholtem Erklären nicht verstanden wird, ist nicht Ihr Kind schuld! Man muss es ihm nur richtig erklären! Dafür ist der Nachhilfeunterricht ja da.

 

◦   Einer der besten Garanten für nachhaltigen Erfolg ist die Steigerung des schulischen Selbstvertrauens: Je mehr die Leistungen eines Kindes anerkannt werden, je häufiger gelobt wird, um so schneller stellen sich Erfolge ein! Und jeder (Nachhilfe-)Lehrer, der will, kann ständig einen Grund für ein Lob finden.

 

Halten Sie sich deshalb auf jeden Fall die Möglichkeit offen, den Unterricht jederzeit, vielleicht zum Monatsende, wegen Erfolglosigkeit zu beenden!

 

Sehr häufig werden zur Ertragsmaximierung mehrere Schüler zusammen unterrichtet. Davon kann nur mit Entschiedenheit abgeraten werden. Wer sich in der Schule schwer tut, dem “Sammelunterricht” für viele zu folgen, dem bringt der Nachhilfeunterricht im Gruppenrahmen ebenfalls nur wenig! Es soll sogar Institute geben, die Schüler verschiedener Klassenstufen gemeinsam unterrichten.

 

Wenn Ihr Kind ernsthafte Schulprobleme hat, ist erstens gemischtklassiger Unterricht überhaupt und zweitens alles andere außer Einzelunterricht strikt abzulehnen. Selbst in einer Zweiergruppe ist immer einer etwas besser als der andere. Und für diesen Anderen bedeutet das die Fortsetzung des täglichen Schulfrustes. Soll Ihr Kind den teuren Nachhilfeunterricht als Frust erleben?

 

Bestehen Sie darauf, dass Ihr Kind durch den Nachhilfelehrer dort “abgeholt” wird, wo es irgendwann einmal stecken geblieben ist! Überspitzt gesagt: Wenn Ihr Kind das Einmaleins nicht kann, ist es sinnlos, ihm Bruchrechnen beibringen zu wollen! Das Gleiche gilt für Englisch: Wem die Vokabeln fehlen, der kann natürlich auch keine vernünftige Übersetzung zustande bringen. Wir haben schon mit mehreren Schülern in den Sommerferien die Vokabeln von ein und sogar zwei Schuljahren nachgelernt, worauf in den folgenden Jahren die Noten in ungeahnte Erfolgshöhen stiegen!

 

Der Nachhilfelehrer muss auf Ihr Kind eingehen! Die beste Lernmethode, die sich jemand erarbeitet hat, nützt nichts, wenn sie nicht den Bedürfnissen Ihres Kindes entspricht!

 

Lassen Sie sich auf keinen Fall einreden, ein unzureichender oder gar Miß-Erfolg sei auf Ihr Kind zurückzuführen! Hier gilt ganz besonders, dass nicht das Pferd schuld ist, wenn der Reiter nichts taugt!

 

Für den letzten Punkt gibt es allerdings eine Ausnahme: Nicht nur Sie müssen den Nachhilfeunterricht wollen, auf Ihr Kind kommt es an! Wenn es kein Interesse hat, und wenn Sie ihm nicht die Notwendigkeit vermitteln können, vorhandene Defizite zu überwinden, dann sollten Sie sich Ihr Geld sparen! Dann liegt der absehbare Mißerfolg auch nicht am Nachhilfeunterricht.

 

Unabdingbare Vorraussetzung ist nun mal: Ihr Kind muss wollen - freiwillig!

 

Wir haben überhaupt nur zwei Kinder getroffen, bei denen der IQ - aus welchen Gründen auch immer - laut Test der psychologischen Beratungsstelle deutlich unter dem Schnitt lag. Es kann also davon ausgegangen werden, dass Ihr Kind über ausreichende Intelligenz verfügt, um in unserem Schulsystem mithalten zu können! Wenn es zudem noch willig und fleißig ist, kann unzureichender Erfolg beim Nachhilfeunterricht wohl kaum an einer Unfähigkeit Ihres Kindes liegen!

 

Kontrollieren Sie den Nachhilfeunterricht Ihres Kindes, egal, ob er von einem Schüler oder Lehrer erteilt wird! Solange sich Ihr Kind nicht weigert mitzulernen, schuldet Ihnen der Nachhilfelehrer den Erfolg! Bestehen Sie darauf oder wechseln Sie!

 

Merke: Es gibt ein handfestes Beurteilungskriterium für einen erfolgreichen Nachhilfeunterricht. Eingangs sprachen wir von der unabdingbaren Forderung, dass die Blockaden Ihres Kindes beseitigt sein müssen und dass das Ihre Aufgabe ist. Ob Sie damit Erfolg hatten, können Sie relativ einfach überprüfen: Wenn früher z.B. Vokabelarbeiten oder vergleichbare Leistungsüberprüfungen bestenfalls mit 4 oder 5 bewertet wurden, sollte nach Beseitigung der Blockaden schon wenigstens eine 3 oder vielleicht auch eine 2 vor dem Komma stehen! Dann haben Sie die Gewähr, dass Ihr Kind wieder lernen kann. Folglich kann es auch im Nachhilfefach bessere Leistungen bringen.

 

Und je nach den individuell doch immer sehr unterschiedlichen Gegebenheiten (Alter, Klassenstufe, Fach,...) sollte eine Verbesserung um eine Notenstufe im ersten halbem Jahr möglich sein. (Wird der Nachhilfeunterricht in einer Fremdsprache erteilt, wäre es angebracht, dass Sie mit Ihrem Kind die in der Vergangenheit versäumten Vokabeln in Absprache mit dem Nachhilfelehrer nachlernen, um ihn von solchen Routinearbeiten freizustellen.)

 

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